Schwungvolle Aufführung von Brechts Kleinbürgerhochzeit

Mit einem gellenden, Ohren betäubenden „Nein“  beendet Bräutigam Jacob (Henrik Maxeiner) die zuvor schleichend bröckelnde Idylle einer Hochzeitsfeier mit seiner Braut, gespielt von Jule Aßmann. Im Verlauf dieser Feier treten immer stärker menschliche Abgründe zu Tage, die sich dem Publikum letzten Endes sehr anschaulich offenbaren.

Der Theater-AG des Herzog-Christoph-Gymnasiums Beilstein unter der Leitung von Frau Weigelt und Herrn Schwarm war die Spielfreude, wie es Herr Schwarm ausdrückt, förmlich anzusehen. An zwei außergewöhnlichen Örtlichkeiten, im Gasthaus Rössle und im Schloss Beilstein, begeisterten die Schülerinnen und Schüler das Publikum mit Bertolt Brechts Einakter „Die Kleinbürgerhochzeit“.

Ob zu Beginn der munter Geschichten erzählende Brautvater (Silas Föll), das sich zunehmend streitende Ehepaar (sehr überzeugend gespielt von Max Hanselmann und Denise Hetzer) oder das sich anbändelnde Liebespaar (Lara Totsche und Jan Schneider), die Regisseure Schwarm und Weigelt haben die einzelnen Rollen hervorragend besetzt. Auch die Rollen der Cateringfrau (Clara Krebs bei ihrem ersten Bühnenauftritt) bzw. des unerwünschten Seitensprungs (Leander Krysl) passen zum hervorragenden Gesamtbild. Zusätzlich sorgen das Lied, das der von Elias Eisenreich gespielte Freund des Bräutigams zum Besten gibt, sowie weitere erheiternde Momente, wie die verunglückte Hochzeitstorte der Mutter des Bräutigams (Magdalena Kolar), für befreiendes Lachen im Publikum.

Alles in allem eine ausgezeichnete Vorstellung der Theatertruppe, die das große Potential aller Darstellerinnen und Darsteller sowie deren Unterstützer mehr als nur angedeutet hat.

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Quelle: Marbacher Zeitung, 2017