Es ist vollbracht

Am Schulfest, am vorletzten Tag des Schuljahres im strömenden Regen wurde die Arbeit eines Schuljahres für die Öffentlichkeit  sichtbar. Die Klasse 10b enthüllte ihre 3 m breite und 2 m hohe Schulsonnenuhr, die nun im Pausenhof an der Wand des C-Gebäudes die Zeit anzeigt – vorausgesetzt die Sonne spendet ihr Licht. Gleichzeitig wurden stolz die eigenen Sonnenuhren präsentiert, die die Schüler für ihr eigenes Zuhause gemacht hatten. Und sämtliche Unkosten, die solch ein Projekt mit sich bringt, wurden von der Deutsche Physikalischen Gesellschaft beglichen.

 

 

 

NotizbuchBegonnen hat alles mit der Beobachtung, dass Sonnenuhren nicht  die korrekte Zeit anzeigen. Warum ist das so? Und wie muss eine Sonnenuhr aussehen, deren Zeitangabe stimmt? Eine erste Skizze in einem Notizbuch zeigte ein Ziffernblatt mit seltsamen Achten. Wie genau müssen die liegen? Da wurde der Mathematische Vertiefungskurs von Frau Hinko beauftragt, eine Formel zu ermitteln, mit der die Form und die Lage dieser Achten auf dem Ziffernblatt berechnet werden kann. Nach mühevoller, tagelanger mathematischer Tüftelei tauchte der Mathematische Vertiefungskurs dann in einer NWT-Stunde auf und Michelle Schweitzer schrieb stolz ihre Gleichungen an die Tafel.

Michelle

Mit diesen wurde eine Excel-Datei gefüttert, und nach vier Doppelstunden war das korrekte und exakte Ziffernblatt auf dem Bildschirm zu sehen und zwar individuell für die jeweilige Hauswand, für die die Sonnenuhr gedacht war. Diese Ziffernblätter wurden auf Holzbretter übertragen und mit Brandmalkolben eingebrannt.

Excel ScreenshotBrennpeter
Dann begann die Arbeit an der Pausenhofwand. Nachdem man sich mit Hilfe von kunstverständigen Beratern für Position, Größe und Farbe entschieden hatte, startete auf dem eigens errichteten Gerüst ein Wettlauf mit der Zeit. Bis zum Schulfest sollte alles fertig sein. Es wurde gebohrt - erst einem geliehenen Bohrhammer gab der armierte Beton nach - dann geklebt und der Zeiger-spendende Stab war in der Wand. Über 100 Punkte wurden zur Orientierung auf der Wand vermessen. Dann wurde skizziert, radiert und korrigiert, gepinselt und schabloniert, bis pünktlich am Dienstag um 13 Uhr das Gerüst eigenhändig abgebaut werden konnte und der feierlichen Enthüllung nichts mehr im Wege stand.
GeruestEnthuellung
Nun können wir gespannt sein, wie genau die Sonnenuhr die Zeit anzeigt. Die Schüler werden in den großen Pausen Gelegenheit haben, dies zu beobachten.