Vom 22. bis zum 26. September 2025 machte sich der Geographie Leistungskurs der JG 2 auf den Weg zur Jugendherberge in Heiligenblut am Großglockner auf 1.288 Höhenmeter und damit mitten hinein in eine beeindruckende Alpenlandschaft, die sowohl fachlich als auch landschaftlich begeisterte. Zwischen saftig grünen Wiesen, schneebedeckten Gipfeln und frischer Bergluft erwartete uns ein abwechslungsreiches Programm: Der Aufstieg zum Gletscher Pasterze, eine spannende Besichtigung eines regionalen Bauernhofs und eine Wanderung durch atemberaubende Täler, bei der wir den Wandel der Natur hautnah erleben und sehen konnten.
Diese Exkursion war nicht nur eine lehrreiche Reise in die alpine Natur sondern auch ein unvergessliches Erlebnis.
Der Dienstag startete schon früh, wir waren alle gespannt auf die Gletscherwanderung, die auf d uns wartete. Nach einer kurvigen Busfahrt auf die Franz- Josef- Höhe hinauf, erwarteten uns unsere Bergführer Peter, Peter und Martin. Ausgerüstet mit Steigeisen, Gurt und Helm wanderten wir dem Wasserfall motiviert und voller Erwartung entgegen. Auf der zweistündigen Wanderung zum Gletscher hatten wir nicht nur Blick auf den atemberaubenden Gletschersee sondern auch auf kleine Murmeltiere, welche unsere stetigen Wegbegleiter waren. Endlich am Gletscher angekommen, rüsteten wir uns mit den Steigeisen aus, teilten uns in Gruppen auf und betraten endlich das (leider nicht mehr) ewige Eis. Aneinander mit Seilen befestigt, führte uns die Bergführer sicher über das Eis und die Gletscherspalte, welche die besondere Landschaft schon seit Jahrtausenden formen. Das große Highlight der Tour war das Abseilen in die Tiefe einer Gletscherspalte. Auf dem Rückweg zur Franz-Josef-Höhe konnten wir die eindrucksvolle Natur noch einmal betrachten und erhielten zudem viele Informationen von den Bergführern. Nach der Ankunft konnte im zugehörigen Museum das neu erlernte Wissen, welches wir hautnah erleben durften, noch einmal in der Theorie gefestigt werden. Müde und erschöpft holte uns unser Busfahrer wieder ab und wir ließen den Abend gemütlich in der Jugendherberge ausklingen.
Zusammenfassend können wir alles festhalten, dass wir bei der Wanderung nicht nur etwas über den Gletscher erfahren haben, sondern auch über uns hinausgewachsen sind. Wir sind an körperliche Grenzen gekommen, haben als Gruppe zusammengehalten und werden sicherlich auch in vielen Jahren noch an das Abseilen in die Gletscherspalte zurückdenken.
Exkursion am Mittwoch – Besuch auf dem Archebauernhof im Regen
Am Mittwoch unternahmen wir eine kurze Wanderung zum Archehof der Familie Puchner. Trotz des starken Dauerregens wurden wir dort herzlich von der Bäuerin und ihren vielen Tieren empfangen. Auf dem Hof leben verschiedene seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte, österreichische Nutztierrassen. Dazu zählen Puten, die extra aufgrund unseres Besuches einen Tag länger leben durften, frisch geschlüpfte Küken, Bergschafe und -ziegen. Eine besondere Attraktion waren auch die Babykatzen – obwohl die Hunde sie etwas zu interessant fanden.
Die Bäuerin erklärte uns, dass es sich bei ihrem Hof um einen sogenannten Archehof handelt. Dort wird nach den Prinzipien der sozialen Landwirtschaft gearbeitet, bei der nicht nur vom Aussterben bedrohte Tierarten gezüchtet, sondern auch Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt werden. Das Ziel dieses Hofes ist ebenfalls auf der psychologischen Ebene, was unter anderem mit dem Literaturweg, der Tanzkür und einfach dem Leben auf dem Bauernhof als Auszeit erreicht wird.
Trotz des schlechten Wetters machten wir einen kurzen Spaziergang über die Weiden, zum Bach, in den Auenwald und vorbei an einem kleinen Teich und einem Moor.
Als wir dann wieder sehr nass auf dem Hof ankamen, durften wir uns die kleine Knopfwerkstatt anschauen, in der der Bauer uns zeigte, wie er aus Horn, Geweih oder auch aus Holz und Stein Knöpfe herstellt. Anschließend ging es noch in die Knopfwelt, den kleinen Hofladen. Dort verkauft die Bäuerin neben den Knöpfen auch Bücher und andere handgefertigte Dinge. Dies zeigt, wie vielfältig die Einkommensquellen eines landwirtschaftlichen Betriebs heute sein können beziehungsweise müssen.
Zum Abschluss durften wir uns in der gemütlichen Hofbibliothek bei heißem Tee mit Honig aufwärmen. Dabei erzählte uns die Bäuerin viel über ihr Leben auf dem Hof, die Arbeit mit den Tieren und die Herausforderungen, von der Landwirtschaft zu leben. Wir fanden es bewundernswert, wie einfach die Bauernfamilie lebt und wie erfüllend sie dennoch ihr Leben auf dem Hof beschreibt.
Danach kehrten wir zurück ins Dorf, wo wir noch etwas aßen und später besprachen wir in der Jugendherberge noch, was wir bei dem Besuch auf dem Sturm-Arche-Hof gelernt hatten.
Trotz des Regens war der Besuch auf dem Bauernhof ein spannender und lehrreicher Tag für uns.
Donnerstag
Nach unserer morgendlichen Stärkung im Hostel ging es bei winterlichen Temperaturen und leichtem Schneefall Richtung Hochalpenstraße. An der Mautstation erwartete uns das erste Hindernis. Der Schneefall konnte zwar den Bus stoppen, uns jedoch nicht. Mit unserem Parkranger ging es Querfeldein über Stock und Stein bis zum nächsten Hüttelein. Dort durften wir einem hochinteressanten Vortrag unseres Rangers Georg beiwohnen, bis es nach einer kurzen Stärkung endlich mit dem Bus Richtung Franz- Josefs- Höhe weitergehen konnte. Von dort aus starteten wir unsere zweite Wanderung mit einem anspruchsvollen Abstieg Richtung Gletschersee. Mit nun gutem Wetter und noch besserer Laune marschierten wir den Gletscher weiter herunter und bahnten uns den Weg in Richtung unseres letzten Ziels, der Staumauer. Nur einen Katzensprung von der Staumauer entfernt, wartete nun auch schon der Reisebus, der uns zurück zum Hostel brachte. Nach einem leckeren Kaiserschmarrn dort, ließen wir den Abend entspannt in Gemeinschaft in einer lokalen Taverne ausklingen.
Die Exkursion nach Heiligenblut bot wertvolle Einblicke in die geographischen Prozesse des Hochgebirges. Durch die direkte Auseinandersetzung mit der Natur und den dortigen Menschen konnten theoretische Inhalte des Unterrichts praxisnah vertieft werden. Außerdem haben wir erlebt, wie der Klimawandel immer mehr unsere Natur verändert und schädigt, welches wir am Beispiel der
Pasterze, die sich in den letzten Jahren drastisch zurückgezogen hat, deutlich sehen konnten. Insgesamt war die Reise ein gelungenes Beispiel dafür, wie anschaulich und motivierend Lernen außerhalb des Klassenzimmers sein kann.
Geo LK Jwk
